Die beiden Themen Übergabe und CSR sind an Aktualität kaum zu überbieten. Speziell, wenn ich darüber nachdenke, was uns als Gesellschaft gerade beschäftigt.
Allgemein sind dies vielen voran Themen wie Klimawandel, Umweltfragen, Krieg (in Europa), Terrorismus, Kluft zwischen Arm und Reich, Energieversorgung, Integration.
Im Speziellen am Arbeitsmarkt Fragen wie:
- Was übergibt eine Generation an die nächste? Und umgekehrt?
- Welche Auswirkungen hat der demografische Wandel? Stichwort Silver Society!
- Welche Entwicklungen bringen Neues Lernen und New Work?
- Was halten die Megatrends an Veränderungsdynamiken für uns bereit?
Familienunternehmen beschäftigen 2/3 der Arbeitnehmer:innen, also die Basis für den Bestand und die weitere Entwicklung von Sozial- und Pensionsleistungen in unserer Gesellschaft. All die Bilder und Vorstellungen, die wir beim Nachdenken darüber entwickeln, passen für mich überaus treffend zu Gedanken von Hans A. Strauß in „CSR und Unternehmensnachfolge“ (in: Schneider, Andreas und Rene Schmidpeter (22015): Corporate Social Responsibility: Verantwortungsvolle Unternehmensführung in Theorie und Praxis, Springer (Heidelberg))
Strauß beschreibt hier den Generationenwechsel in einem Familienunternehmen nicht als Schicksal, sondern als Hintergrund sozialer Verantwortung und als Zukunftsinvestition für die Familie und die Gesellschaft.
Das ist meiner Ansicht nach ein fabelhafter Ansatz – den Übergabe-Prozess als gemeinsames Generationenprojekt in ein „SINN-entstehendes“ Projekt und eine solche Zukunft zu lenken.
Die Verankerung im unmittelbaren sozialen und kulturellen Gefüge rund um einen Standort oder im Gefüge der Steakholder ist bei Familienunternehmen sicherlich in Summe viel stärker gegeben als bei NICHT-Familienunternehmen.
Dieser Umstand ist mehr als nur eine Chance, das ist bereits ein Teil für die Sinnhaftigkeit in der Abbildung der CSR und Nachhaltigkeits-Ausrichtung und -Bilanz.
CSR bekommt dabei einen strategischen Ansatz – langfristig muss eine Win-win-win-Situation erzielt werden. Dazu werden alle Mitarbeiter:innen einbezogen – das hat positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur.
Schön dabei ist auch, dass der daraus resultierende wirtschaftliche Erfolg emotional mit den Mitarbeiter:innen verbindet.
Interessant ist dies auch, wenn ein Familienunternehmen an NICHT-Familienmitglieder weitergegeben wird. Die Einbettung der CSR-Maßnahmen in den Übergabeprozess, in die neue Strategie, den Leitsatz und den Business Plan nach der Übergabe ist ganz sicher auch ein Erfolgsgarant und mehr als nur NACHHALTIG.
(quanthum ist Mitglied der Expert Group CSR Consultants der Wirtschaftskammer)